Montagmorgens um kurz vor 9.00 Uhr hatte sich die gesamte Jahrgangsstufe Q2 vor dem Friedrich-Ebert-Gymnasium eingefunden und machte sich in einem klimatisierten Doppeldeckerbus auf den Weg nach Straßburg. Bereits gegen Mittag passierte die Reisegruppe nach einer kurzen Rast unmerklich (dem Schengen-Abkommen sei Dank) die deutsch-französische Grenze. Reinhard Badzura, der die Reisenden auch dieses Mal wieder im Dienste der Europa-Union begleitete, gab den Schüler*innen bei der Anreise noch Input bezüglich der Entstehung der Europäischen Union und der Institutionen der EU.

Der Busfahrer setzte die Reisegruppe zunächst am Place Étoile ab, von wo aus sie bei hochsommerlichen Temperaturen zum Kathedralplatz liefen. Die Schüler*innen erhielten nun Gelegenheit, Straßburg auf eigene Faust zu erkunden.  Nach knapp drei Stunden erschienen alle gestärkt und zum Teil mit Einkaufstüten bestückt wieder am Dom und es ging erneut zum Place Étoile, wo sie schon der kühle Bus erwartete, mit dem es weiter zum Europäischen Parlament ging.

Nach den üblichen Sicherheitskontrollen wurde die Gruppe von Markus Pösentrup, dem Büroleiter des Abgeordneten Michael Gahler, freundlich in Empfang genommen und begrüßt. Nach einem kurzen Aufenthalt im Besucherzentrum führte er die Schüler und Schülerinnen in einen Besprechungsraum und gab noch einige Informationen zum Verhältnis der Institutionen, zur Zusammensetzung des Parlaments und zu den Unterschieden bei der Zusammenarbeit der Parteien im Vergleich zum Bundestag.

Anschließend stieß auch der Abgeordnete Michael Gahler (EVP-Fraktion) zur Gruppe und stellte sich den zahlreichen interessanten Schülerfragen. Hinterfrag wurde u. a. die Notwendigkeit beider Parlamente in Straßburg und Brüssel. Und noch spezieller wurde es zum Beispiel bei der Frage einer Schülerin, was die EU bezüglich des Verhältnisses von Taiwan und China tun könne. Worauf Gahler, als Taiwan-Spezialist, erklärte, man verfolge derzeit das Ziel, dass der Status Quo nicht einseitig bzw. gewaltsam verändert werde. Taiwan sei für die EU ein wichtiger Handelspartner. Dass die Schüler sich auf das Gespräch gut vorbereitet hatten, zeigte auch ihr Interesse an der Ursache für das Einreiseverbot für China, welches gegen Michael Gahler verhängt wurde. Diese und auch die kritische Frage eines Schülers, warum wir immer noch Entwicklungshilfe an China zahlen würden, beantwortete der Abgeordnete geduldig mit den Worten: „Es geht dabei um Umweltschutz. Es gibt nur eine Welt, deshalb ist das zu vertreten.“ Abschließend ging es auch noch darum, wie denn eine Lösung des Russland-Ukraine-Konfliktes aussehen könnte und ob der Abgeordnete wisse, wann denn der digitale Euro eingeführt werde.

Auf der Zuschauertribüne versuchten die Schüler und Schülerinnen anschließend noch kurz einer Parlamentssitzung zu folgen, bei der es thematisch um die Schlüsselrolle des Verkehrssektors für die Erreichung der Klimaziele und den Schutz unseres Wirtschaftsstandortes ging.

Die Schüler und Schülerinnen traten mit neuen Eindrücken im Gepäck gegen 19.00 Uhr die Heimreise an.