Medienkompetenz – Wie gut erkennen wir die Fallen im Netz wirklich?
Im Mai 2024 fanden das erste Mal Aktionstage zum Thema Hate Speech am Friedrich-Ebert-Gymnasium Mühlheim statt. Im Rahmen von vier Workshops haben die Schülerinnen und Schüler der Q2 mit der Medienpädagogin Alia Pagin ihre Medienkompetenz vertieft und zu Themen rund um Vorurteile und Hate Speech in Medien gearbeitet. Hierbei wurde sich neben den klassischen Printmedien auch auf die sozialen Medien bezogen.
Der Vortrag begann mit einer Einführung in das Erkennen und Reflektieren eigener Vorurteile, bevor der Fokus auf Vorteile und Stereotypisierung in den Medien gelegt wurde. Dabei ging Frau Pagin bewusst darauf ein, dass Vorurteile Grundlagen für Desinformationskampagnen, Verschwörungsnarrative und gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit bieten. Anhand von Fallbeispielen – bezogen aus Interneteinträgen, aber auch Covern bekannter Magazine – gelang es Frau Pagin, uns zu animieren, die genutzten Vorurteile zu erkennen und einzuordnen. Besonders auffallend sind dabei nicht nur klassifizierende Darstellungen und Einordnungen, sondern auch Codewörter, Chiffren und Begriffe, die konkrete Inhalte zu verschleiern versuchen. Durch diese Verschleierung menschenfeindlicher Inhalte sind Hassrede und konkrete Diskriminierung nicht sofort erkennbar.
Hassrede ist insbesondere schwer zu identifizieren, da oftmals gezielt mit Emotionalisierung gearbeitet wird. Das bedeutet konkret, dass beispielsweise Abbildungen von Kindern dazu genutzt werden, Menschen auf Inhalte aufmerksam zu machen und in ihnen Emotionen hervorzurufen. Dadurch wird dem Betrachtenden die Möglichkeit genommen, den sichtbaren Inhalt nüchtern und klar einzuordnen. Nun stellt sich natürlich die Frage, wie man damit umgeht. Durch das Suchen nach bestimmten Codewörtern oder Chiffren lässt sich Hassrede schon grob aus informellen Inhalten filtern. Ebenso hilft es in Beiträgen nach bestimmten Emotionalisierungstaktiken zu suchen und zu versuchen, diese nüchtern anzuerkennen.
Auch um Hassrede in sozialen Medien entgegenzuwirken, hatte Frau Pagin einige wertvolle Tipps für uns Schülerinnen und Schüler. Zunächst erklärte sie uns, dass man diese Beiträge auf keinen Fall teilen solle, da genau das den Algorithmus füttere und ihn dazu bringe, den Inhalt vermehrt zu veröffentlichen. Der Algorithmus sei nämlich nicht dazu in der Lage, den Inhalt des Beitrags zu erkennen, sondern erhält sein Wissen nur aus der Aufmerksamkeit, die ihm entgegengebracht wird. Anstelle des Weiterleitens solle man Screenshots nutzen, um andere auf den Inhalt aufmerksam zu machen.
Ebenso gibt es einige Meldeseiten, welche man nutzen kann, um Beiträge zu melden. Dabei geht es nicht immer nur um die Ahndung des Inhalts, sondern auch darum Statistiken erheben zu können.
Am Ende steht also fest, es gibt noch einiges zu lernen im Umgang mit den Medien. Medienpädagoginnen und -pädagogen können uns dabei allerdings unterstützen und Hilfestellungen geben, um problematische Inhalte erkennen und ihrer Verbreitung entgegenwirken zu können.
Organisiert wurden die Aktionstage von Frau Weitzel. Bei Fragen oder näherem Interesse steht sie euch gerne als Ansprechpartnerin zur Verfügung.
(Neele Knopf)