Nach einer dreijährigen coronabedingten Pause waren vom 01.12.2022-09.12.2022 wieder 26 Schülerinnen und Schüler der verschiedenen Partnerschulen in St Priest zu Gast in den Familien ihrer Mühlheimer Austauschpartner vom Friedrich-Ebert-Gymnasium und der Friedrich-Ebert-Schule, die sich engagiert und mit vielen Ideen dafür einsetzten, dass sich alle wohlfühlten und kein Heimweh aufkam.  

Aufgrund der derzeitigen ökologischen aber auch der finanziellen Situation, wurden die Anreise und die Ausflüge dieses Jahr erstmals per Bahn und S-Bahn  bestritten, was sich gut bewährt hat und auf der langen Strecke zwischen Lyon und Frankfurt erhebliche Zeitvorteile mit sich brachte. 

Gut gelaunt wurden die Schülerinnen und Schüler um 16 Uhr am Frankfurter Bahnhof von zwei Lehrkräften des FEG und der FES begrüßt und per S-Bahn nach Mühlheim begleitet, wo sie schon aufgeregt von ihren Austauschpartnern erwartet wurden. 

Nach einer ersten Nacht in Mühlheim zeigten ihnen am nächsten Morgen ausgewählte Schüler das Schulhaus und Herr Sturm vom FEG begrüßte die Austauschschüler mit einer kleinen persönlichen Ansprache. Dann machte sich die Gruppe auf den Weg um per Rallye die Stadt zu erkunden und  den Main, die nach der Partnerstadt benannte Saint-Priest-Straße, typische Mühlheimer Geschäfte und Einrichtungen kennenzulernen. Besondere Anerkennung  erfuhr dabei das Mühlheimer Hallenbad, das zu doch sehr moderaten Preisen den Bürgern zur Verfügung gestellt würde, wie die französischen Schüler bemerkten. Zu Hause seien mindestens 8€ für einen Schwimmbadbesuch zu berappen. 

Schließlich am Rathaus angekommen, beklatschte die Gruppe ein Hochzeitspaar auf dem Weg zu ihrer Trauung und wurde anschließend vom Herrn Bürgermeister Tybussek empfangen, der sich in einem angeregten persönlichen Gespräch den Fragen der Schüler stellte und seine eigenen positiven Erfahrungen mit der Städtepartnerschaft teilte. Er rief dazu auf, dieses Erbe der deutsch-französischen Freundschaft zu erhalten und zu pflegen. 

Diesem Ziel verpflichtet, erweist sich die Stadt Mühlheim alljährlich dankenswerterweise als engagierter Partner bei der Planung, Durchführung und nicht zuletzt der Finanzierung des Austauschs. 

Das anschließende Wochenende verbrachten die französischen Schülerinnen und Schüler in den Austauschfamilien, die sich teils zum Schlittschuhlaufen und zum Bowlen trafen oder individuelle Unternehmungen in den Familien vorgesehen hatten. 

Am Montag begleiteten sie dann in den ersten vier Stunden ihre Austauschpartner in den Unterricht bevor sie sich in den letzten beiden Stunden gemeinsam mit den Mühlheimern einfachen Gesellschaftsspielen widmeten, sich gegenseitig zweisprachig Regeln erklärten oder die französischen Namen der Spiele in Frankreich mit den deutschen verglichen, was zu reger Kommunikation führte. 

Am Dienstag brachen dann die deutschen und die französischen Schüler gemeinsam auf, um die Sternenstadt Fulda zu besuchen, die erst kürzlich diesen Titel für ihr besonderes Engagement gegen Lichtverschmutzung verliehen bekommen hatte. Mittels einer Rallye per App konnten sich die Schüler mit diesem Engagement vertraut machen und entlang der Fuldaer Sehenswürdigkeiten visuell die Unterschiede in der Lichtgestaltung erfahren. Abgerundet wurde dieser Eindruck schließlich mit einem Besuch des Planetariums in Fulda, in dem dieses Thema aufgegriffen wurde und darüberhinaus Bilder anderer Planeten in eindrucksvoller Weise inszeniert wurden.  

Zwischenzeitlich konnte der Fuldaer Weihnachtsmarkt besucht werden. 

Am Mittwoch brach der französische Teil der Gruppe dann auf ins Frankfurter Filmmuseum, um dort an einem Pixilation-Workshop teilzunehmen. Mithilfe von an verschiedenen Orten aufgenommenen Fotografien wird filmisch ein surreales Geschehen kreiert deren Hauptakteure die einzelnen Schüler sind – eine bleibende Erinnerung an ihren Aufenthalt in Deutschland.  

Den nächsten Tag verbrachten die Mühlheimer und die französischen Schülerinnen und Schüler dann zunächst gemeinsam bei einer Spaghetti-Challenge. Mit jeweils 20 rohen Spaghetti, einem Marshmallow und einem Meter Klebeband ging es darum, sich in gemischten Vierergruppen auf die beste Bauweise für einen möglichst hohen Turm zu verständigen, auf dessen Spitze dann noch der Marshmallow halten sollte. Dieser Turm war innerhalb von 30 Minuten so zu bauen, dass er auch stehen blieb. Das Ziel im Auge wurde so die ein oder andere vermeintliche Sprachbarriere erfolgreich überwunden. 

Im Anschluss folgten die Mühlheimer Schüler ab der dritten Stunde dem Unterricht, während die französische Gruppe mit einer sprachlich angepassten Führung auf deutsch das Ledermuseum erkundete und im Anschluss in der Werkstatt des Ledermuseums aus einer Vielfalt von Materialien sich ein Erinnerungsstück anfertigen durfte, was mit Begeisterung umgesetzt wurde.  

Am Freitag mittag ging dann der Zug zurück nach Lyon. Vorher wurde der Austausch evaluiert und das Feedback fiel durchweg positiv aus.  

Um die verbleibende Zeit zu nutzen, erkundeten die französischen Schüler noch mit einem Fragebogen einen Mühlheimer Supermarkt und stärkten sich dann mit einem warmen Imbiss aus der schuleigenen Kantine Frezzini, bevor sie sich in einigen Fällen tränenreich von ihren deutschen Austauschpartnern verabschiedeten und  sich in rührender Weise persönlich bei den durchführenden Lehrkräften für den Austausch bedankten. 

Gegen 14 Uhr brachen 26 zufriedene und von der Mühlheimer Gastfreundschaft begeisterte Französinnen und Franzosen ihre Heimreise nach St Priest an, wo sie vom 09.03.2023-17.03.2023 ihre deutschen Partnerinnen und Partner empfangen werden.