Eingangs begrüßte Schulleiter Stefan Sturm neben allen anwesenden Eltern, Lehrern, Lokalpolitikern und zivilgesellschaftlich Engagierten wie z. B. den Mitgliedern des Bündnisses Bunt statt Braun auch den hessischen Innenminister Prof. Dr. Roman Posek, den Regierungspräsidenten des RP Darmstadt Prof. Dr. Jan Hilligardt und den Präsidenten des Staatsgerichtshofs des Landes Hessen Dr. Wilhelm Wolf, die ebenfalls einige Grußworte sprachen, gefolgt von anerkennenden und lobenden Worten für die Schüler und Schülerinnen. Mit ihrer Anwesenheit wollten auch sie die Wichtigkeit der mit dem Projekt gelebten Erinnerungskultur unterstreichen. Herr Sturm bedankte sich auch bei der Pfarrgemeinde St. Sebastian, die seit etwa 8 Jahren ihre Räumlichkeiten für die Präsentation des Auschwitz-Projektes zur Verfügung stellt.

Das Auschwitz-Projekt des FEG blickt bereits auf mehr als drei Jahrzehnte zurück. „Die ersten Schüler unserer Schule besuchten bereits im Jahr 1989 die Gedenkstätte“, so Sturm. Damals habe der Aufenthalt direkt im Lager zwei Wochen gedauert. Heute fahren die Oberstufenschüler für acht Tage zur Auschwitzgedenkstätte nach Oświęcim (Polen), „um vor Ort persönliche Eindrücke von dem organisierten Massenmord der Nationalsozialisten an Millionen Menschen zu gewinnen.“ Unsere Schüler und Schülerinnen recherchierten dort in Gruppen zu unterschiedlichen Themen diesmal z. B. „Frauen und Kinder“, „Kunst in Auschwitz“ oder auch die „Auschwitz-Lüge“, um nur einige zu nennen. In der Gedenkstätte hatten die Schüler und Schülerinnen auch Zugang zu Sonderausstellungen und zum Archiv. So war es ihnen möglich, mehrere Tage historisch-forschend dort zu arbeiten. Anschließend, zurück in Mühlheim, wurde das recherchierte Material ausgewertet und zu dieser Präsentation für die Mühlheimer Öffentlichkeit aufbereitet. Herr Sturm weist darauf hin, dass das Auschwitz-Projekt ein wichtiger Baustein der politisch-historischen Bildung auch über das FEG hinaus sei und daher auch schon öfter ausgezeichnet wurde. Im Jahr 2005 erhielt das Projekt z. B. den „Einheitspreis der Bundesrepublik Deutschland.“  „Auch von der Stadt Mühlheim und dem Kreis Offenbach gab es mehrfach Auszeichnungen für unser langjähriges Engagement in diesem Bereich“, resümiert Stefan Sturm.

Auch vergangenes Jahr stellten sich Schülerinnen und Schüler wichtige Fragen zu der Gedenkstätte und machten sich auch Gedanken darüber, ob es denn überhaupt ein guter Lernort sei. Diese Frage konnten sie eindeutig mit „Ja“ beantworten im Gegensatz zu der Frage, wo denn Gott in Auschwitz gewesen sei. Es wurden Interviews geführt, Bücher gewälzt und originale Exponate eingehend betrachtet. Einige Schülerinnen beschäftigten sich auch mit der „Kunst von Auschwitz“ und setzten sich selbst ebenfalls künstlerisch mit der Vergangenheit auseinander. (s. Fotos)

Besonders schwer gefallen sei die Auseinandersetzung mit dem Leid der Frauen und Kinder gewesen, berichtet eine Schülerin anschließend. Für die Präsentation schlüpften die Schülerinnen auf der Bühne verbal in die Rolle der Opfer und berichteten über deren Erlebnisse im Konzentrationslager und über ihre zum Teil sehr kurzen aber qualvollen Schicksale. In einer bewegenden und abwechslungsreichen Mischung aus Leinwandvorträgen und Bühnenauftritten machten die Schülerinnen und Schüler ihre persönlich gewonnenen Eindrücke für die Zuschauenden greifbar.

Eine flammende Rede für den Erhalt unserer Demokratie hielt Schulsprecher Samuel Schmidt und appellierte abschließend an alle: „Die Gesellschaft darf nicht wieder schweigen! Wir müssen unsere Demokratie verteidigen! – Wir sind stärker als der Hass.“

Unterstützt wurden die Projektteilnehmer von folgenden Lehrkräften: Michael Schmidt, Sophia Morhard, Lidija Budimir, Kaan Aysel und Frederic Czech.

Prof. Dr. Roman Posek,
hessischer Innenminister

Abschied
– in drei Teilen –
Lotte v. Schwerin

 Dr. Wilhelm Wolf,
Präsident des Staatsgerichtshofs des Landes Hessen

Samuel Schmidt,
Schulsprecher