Mit einer musikalischen Eröffnung durch Nicol Nguyen am Klavier begann die Akademische Feier des Friedrich-Ebert-Gymnasiums in der Willy-Brandt-Halle. Schulleiter Stefan Sturm stellte nach einer umfänglichen Begrüßung aller Anwesenden fest, dass es diesmal einen recht kleinen, aber besonderen, Abiturjahrgang von nur 51 Schülerinnen und Schülern zu verabschieden galt. Als erster G9-Jahrgang hätten die Schüler*innen auch etwas mehr Zeit in der Schule verbracht als ihre Vorgänger. „Zusätzliche Zeit, Interessen zu entdecken, sich weiterzuentwickeln und Talente zu entfalten.“ Der Schulleiter gab den Absolventen unter anderem folgenden Rat mit auf den Weg: „Nutzen Sie Ihre Zeit, sich selbst besser kennenzulernen, Ihre Interessen zu verfolgen und Ihre Träume zu verwirklichen. Lassen Sie sich von äußeren Erwartungen oder dem Druck der Zeit nicht beeinflussen, sondern seien Sie mutig, Ihren Weg zu gehen und sich auf die Veränderungen einzulassen, die das Leben bringen wird.“

Auch Mühlheims neuer Bürgermeister, Dr. Alexander Krey, selbst einst Schüler am FEG, erinnerte sich noch gut, dass er vor einigen Jahren auch bei einer Akademischen Feier, er war damals Jahrgangssprecher, auf dieser Bühne eine Rede hielt. In seiner heutigen Rede versuchte er den Abiturienten und Abiturientinnen verschiedene Möglichkeiten aufzuzeigen und appellierte: „Wir brauchen aktive junge Menschen, die sich in der Gesellschaft einbringen! Die die Welt zu einem besseren Ort machen!“ Abschließend ermunterte er sie noch, bevor er das Rednerpult Wolfgang Klauke, dem Vorsitzenden des Schulelternbeirates, überlies: „Machen Sie was draus. Ergreifen sie eine der Chancen, die sich Ihnen bieten!“ Der Vorsitzende des Schulelternbeirates  bat die jungen Erwachsenen u. a. zu bedenken, dass auch sie einmal alt sein würden und daher nicht zu streng mit den Älteren ins Gericht zu gehen.

Es folgte eine sehr bewegende Rede von Petra Müller, der Vorsitzenden des Fördervereins, die feststellte, dass nun alle ihre Kinder (drei an der Zahl) das Abitur erhalten hätten und sie jedes Mal auf der Bühne gestanden und eine Rede gehalten habe. Nachdem die Vorsitzende eine Aufstellung von Kosten für alles Mögliche, was in einem Schüler*innenleben so anfalle, vorgenommen hatte, wies sie auf die Funktion des Fördervereins hin, der im Einzelfall, besonders Familien mit mehreren Kindern, durch Übernahme von Teilkosten entlasten könne. Zugleich verabschiedete sie sich aus dem Förderverein, gab ihren Vorsitz ab und dankte für die stets gute Zusammenarbeit mit den Worten: „Es war mir eine Ehre.“

Dem folgte der Schulsprecher David Klingenberg, welcher sich in seiner Rede u. a. freute: „Endlich seid ihr weg!“ und „wir können uns die letzten zwei Wochen des Schuljahres in den Oberstufen-Aufenthaltsräumen richtig ausbreiten“.  Aber auch gute Wünsche für die Zukunft und die Aufforderung, das Erreichte zu genießen, gab er den ehemaligen Mitschüler*innen mit auf den Weg.

Daran schloss sich die Rede des Jahrgangssprechers Thorben Braun an, welcher sowohl Kritik als auch Lob für die Schule äußerte. Nüchtern stellte er fest: „Es läuft nicht alles perfekt.“ Unter anderem forderte der Abiturient mehr Fairness und Transparenz und stellte fest, dass das immer noch geltende Handyverbot nicht mehr zeitgemäß sei und so und so, wo es ginge, umgangen werde. Aber das FEG habe natürlich auch schöne Seiten: Zum Beispiel die Möglichkeit, im Freien auf dem Schulhof zu arbeiten. Außerdem biete es eine großartige Gemeinschaft und verfüge über viele engagierte Lehrer*innen. Dem folgten noch Danksagungen an die Tutorinnen, Lehrer*innen und die Oberstufenleitung, die es geschafft hätten, den Schüler*innen zum Abitur zu verhelfen. Zusätzlich dankte Thorben auch seinen Mitschüler*innen, den Familien und Freunden für die Unterstützung. Er verabschiedete sich mit den Worten: „Nun bleibt mir nicht mehr viel übrig, als dem FEG ein letztes Mal „Danke.“ zu sagen.“

Nach einem E-Gitarrensolo von Leon Schloz führte Oberstufenleiter Jens Bodensohn durch den nächsten Teil der Verabschiedung: Die Ehrungen.

Für den Lions-Club Mühlheim, der gerade sein 25-jähriges Bestehen feiert, übergab Matthias Belz einen Förderpreis für soziales Engagement außerhalb der Schule. Der Preis ging an Chiara Seiberth, die sich lange Zeit schon besonders im Bündnis „Bunt statt Braun“ engagiere.

Der Abiturienten-Preis des Fördervereins für ehrenamtliches Engagement für die Schulgemeinschaft im Wert von 300 Euro ging an Rose Kangarloo. Über Jahre hinweg fiel ihr Name bei fast jeder schulischen Veranstaltung, stellte Petra Müller fest.

Im naturwissenschaftlichen Bereich erhielt Leon Schloz unglaubliche drei Sonderpreise. Und zwar den Preis der Deutschen Physikalischen Gesellschaft, der Gesellschaft Deutscher Chemiker und der Deutschen Mathematiker Vereinigung. Außerdem schnitt er überragend bei den Abiturprüfungen ab und erreichte die maximale Punktzahl in allen Abiturprüfungen.

Gloria Cosic erhielt für die von ihr im Bio-Leistungskurs initiierte Spendenaktion gegen Waldsterben einen Buchpreis des NABU Mühlheim-Offenbach

Im Bereich Gesellschaftswissenschaften erhielt Julia Weiß den Preis der Deutschen Gesellschaft für Philosophie und Leonie Werner sowie Anna Kehm den Carl-Diercke-Preis für Geographie.

Im geisteswissenschaftlichen Bereich erhielt Julian Knab den Buchpreis des Mühlheimer Buchladens für besondere Leistungen im sprachlich-literarisch-künstlerischen Bereich. Von seinem musikalischen Können überzeugte der Abiturient die Anwesenden zusammen mit weiteren Mitschüler*innen beim Auftritt der Band „Hiraeth“ mit Gesang am Klavier.

In dem Abi-Jahrgang erreichten insgesamt 19 Abiturient*innen einen Abitur-Durchschnitt von unter 2,0. Neben Leon Schloz erreichte auch Julia Weiß die Traumnote 1,0, gefolgt von Julian Knab und Florian Koch (1,1), Vincent Krepp und Jakob Wagner (1,2), Alessia Ferro (1,4), Jan Eisenacher (1,5), Anna Kehm (1,6), Gloria Cosic, Felix Klingenberg und Leonie Werner (1,7), Talha Kayikci und Paula von Schwerin (1,8), Irem Dogan, Dennis Kaiser, Henry Kremenetskiy, Chiara Seiberth und Thure Spottke (1,9).

Die Abiturzeugnisse überreichten die Tutorinnen Jasmin Weitzel, Florence Kunze, Claudia Röll-Bremer, Sabrina Jung und Sophia Morhard, bevor zum Abschluss des offiziellen Teils die Schulband unter Mitwirkung von Christoph Schulz am Saxophon spielte.

Viele nutzten auch die Gelegenheit, bei kalten Getränken im Foyer nochmal miteinander ins Gespräch zu kommen und sich voneinander zu verabschieden.