Anlässlich der bevorstehenden Europawahl fand in der Turnhalle des Friedrich-Ebert-Gymnasiums in Mühlheim eine lebhafte Podiumsdiskussion statt. Eingeladen waren junge Mitglieder von Bündnis 90/ Die Grünen, SPD, CDU, FDP und den Freien Wählern/ Bürgern für Mühlheim. Sie alle stellten sich den Fragen der Schülerinnen und Schüler, um ihre Positionen und Visionen für Europa zu präsentieren. Die Diskussion wurde gemeinsam von der Schülervertretung und der Fachschaft Politik und Wirtschaft organisiert und auch von den SV-Mitgliedern Josephine Pretscher und Samuel Schmidt moderiert.

Mit einer kurzen Begrüßung aller Anwesenden eröffnete Schulsprecher Samuel Schmidt die Podiumsdiskussion. Zunächst einmal stellten sich die Jungpolitiker kurz vor und äußerten sich auch zu ihrer Motivation und dem Fokus ihrer politischen Arbeit. Mit Yannic Bill (SPD) und Tim Rieth (Bündnis 90/ Die Grünen) fanden sich auch ehemalige FEG-Schüler unter den Teilnehmern.

Die Vertreter der fünf Parteien bezogen parteipolitisch wie auch persönlich Stellung zu den Schülerfragen, die sich um die Themenbereiche Klimawandel, allgemeine und berufliche Bildung sowie Arbeitsmarkt bzw. Beschäftigung drehten. Tim Rieth von den Grünen hob natürlich hervor, wie wichtig es sei, den Klimawandel auf europäischer Ebene konsequent zu bekämpfen. Aber auch Leon Bell von der CDU wies auf den „Green Deal“ von Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen (CDU) hin, den es umzusetzen gelte. Bei der Frage einer Schülerin, ob denn die E-Mobilität in Deutschland gefördert bzw. vorangetrieben werden sollte, gingen die Ansichten aber eher auseinander. Sowohl Mirko Weih von der FDP als auch  Leon Bell (CDU) sprachen sich gegen das Verbrenner-Aus aus.

Die Veranstaltung wurde von den beiden Moderierenden mit Fragerunden zwischen den thematischen Blöcken aufgelockert. So wurden die Jungpolitiker aufgefordert, sich kurz zu positionieren. Bei der Frage, wie die Diskussionsteilnehmer zu einem Wahlrecht von 16 Jahren auf allen politischen Ebenen stünden, kam es auch zu ersten Seitenhieben unter den Diskutierenden als Mirko Weih (FDP) mit Blick auf Tim Rieth (Bündnis 90/ Die Grünen) stichelte, er wünschte, Die Grünen hätten dies bereits auf Landesebene umgesetzt.

Eine Schülerin aus dem Publikum, bestehend aus den Lernenden der Jahrgangsstufe 10 aufwärts, forderte die Teilnehmer auch zu einer Positionierung bezüglich des „Genderverbots“ auf. Hier gab Lukas Mengel von den Freien Wählern/ Bürgern für Mühlheim zu bedenken, dass es für Zuwanderer eine Hürde beim Erwerb der deutschen Sprache darstelle. Man solle zwar sprechen können, wie man wolle, hieß es von einigen, aber in öffentlichen Einrichtungen, fand Leon Bell (CDU), sollte nicht gegendert werden. Im Themenbereich Arbeitsmarkt und berufliche Bildung unterstrich Yannic Bill (SPD), dass er sich für die Zukunft erhoffe, dass die Jugendlichen wieder mehr die Möglichkeit einer Ausbildung in Betracht zögen – auch die Absolventen von Gymnasien.

Gegen Ende der eineinhalbstündigen Diskussionsrunde sollten die jungen Parteimitglieder noch Aussagen fortführen wie „Die EU ist für mich…“ oder „Die größte Gefahr für die EU ist…“, wobei sich da alle ziemlich einig schienen, dass eine sehr große Gefahr für die EU von den undemokratischen Tendenzen in einigen Mitgliedsstaaten ausgehe. Außerdem begründete jeder Teilnehmer kurz, was es bedeutet am 9. Juni wählen gehen zu dürfen und dass es wichtig sei, seine Stimme zu nutzen. So wunderte es nicht, dass alle Teilnehmer die Schülerinnen und Schüler dazu aufforderten, sich bei der Europawahl für eine demokratische Partei zu entscheiden und ihr Wahlrecht wahrzunehmen.

Insgesamt war die Podiumsdiskussion ein wertvoller Beitrag zur politischen Bildung der Schülerinnen und Schüler am Friedrich-Ebert-Gymnasium und kam auch bei den Teilnehmenden gut an. Also eine gelungene Veranstaltung der Schülervertretung und der Fachschaft Politik und Wirtschaft.