Letzte Woche fand im Friedrich-Ebert-Gymnasium eine spannende Podiumsdiskussion mit den Direktkandidaten des Wahlkreises 184 statt. Was aber bewegte die Erstwähler in Mühlheim? Vieles. Unter anderem auch Themen wie das Deutschland-Ticket, der Klimaschutz und der Ukraine-Konflikt.
Bei der Podiumsdiskussion hatten die Erstwähler die Gelegenheit, ihre Fragen zu aktuellen politischen Themen direkt an die Kandidaten zu richten.
Die Veranstaltung wurde von Schülern des FEG organisiert und von allen Oberstufenkursen besucht. Die Turnhalle war dementsprechend bis auf den letzten Platz gefüllt. Einige Erstwähler, die sich aktiv mit den Themen auseinandersetzen wollten, die sie betreffen, waren auch darunter.
Die Kandidaten Magdalena Depta-Wollenhaupt von der Linken, Björn Simon von der CDU, Helena Wolf von der SPD, Ernestos Varvaroussis von den Liberalen und Ayse Asar von den Grünen, diskutierten über vier zentrale Themen: Klima, Schuldenbremse, Migration und den Krieg in der Ukraine. „Die AfD wurde aufgrund zu erwartender fehlender inhalts- und faktenbasierter Beiträge zur Debatte von uns nicht eingeladen“, so Schulsprecher Samuel Schmidt.
Die Moderatoren Jakob Kremer und Lennart Meštrovic führten die Diskussion mit strenger Hand und sorgten dafür, dass alle Kandidaten die Möglichkeit hatten, ihre Standpunkte darzulegen. Die Schüler hatten im Vorfeld Fragen gesammelt, von denen sie einige während der 90-minütigen Diskussion stellten.
Ein zentrales Thema war der Klimaschutz, der in diesem Wahlkampf zwar in den Hintergrund gerückt ist, aber dennoch angesprochen wurde. Die Politiker waren sich einig, dass der öffentliche Nahverkehr gestärkt werden sollte, jedoch gab es unterschiedliche Ansichten zur Umsetzung: Während die SPD eine sozial gerechtere Gestaltung des Deutschland-Tickets forderte, plädierte die CDU für das 49-Euro-Ticket, die Grünen wünschten sich eine kostenlose Mitnahme von Kindern und die Linken würden gerne zum 9-Euro-Ticket zurückkehren.
Ein Schüler stellte daraufhin die Wirksamkeit des 9-Euro-Tickets in Frage, da es in der Testphase nur minimalen Einfluss auf den Autoverkehr gehabt und den Staat 2,5 Milliarden Euro gekostet habe. Depta-Wollenhaupt war jedoch überzeugt, dass langfristig viele Menschen auf die Bahn umsteigen würden, wenn entsprechende Anreize geschaffen würden.
Ein weiteres heiß diskutiertes Thema war die Schuldenbremse. Während CDU und FDP gegen eine Lockerung plädierten, sprachen sich die Vertreter von Linken, Grünen und SPD für eine Anpassung aus. Die Diskussion wurde lebhaft geführt und zeigte die unterschiedlichen Ansichten der Parteien.
Der Ukrainekrieg und die Frage nach der Lieferung von Marschflugkörpern „Taurus“ waren ebenfalls zentrale Punkte der Diskussion. Die Mehrheit der Kandidaten stimmte für eine Lieferung, wobei von den Schülern auch die Frage nach der Diplomatie im Konflikt aufgeworfen wurde.
Abschließend wurde auch das Thema Migration behandelt. Helena Wolf äußerte Selbstkritik und betonte, dass in der Vergangenheit viel versäumt wurde, was nun nachgeholt werden müsse. Die FDP und die Grünen präsentierten ihre Ansätze zur Integration, während Björn Simon sich der Kritik an Merz umstrittenen Fünf-Punkte-Plan stellte.
Die Veranstaltung bot den Schülern, allen voran den Erstwählern, eine wertvolle Gelegenheit, sich mit den politischen Positionen der Kandidaten auseinanderzusetzen und ihre Stimme in die Diskussion einzubringen. Wir danken allen Beteiligten für ihr Engagement und freuen uns auf weitere solche Veranstaltungen, die das politische Bewusstsein unserer Schülerinnen und Schüler fördern.