Am Donnerstag, den 13. Februar, besuchte der promovierte Chemiker und Physiker Dr. Ralf Becherer das Friedrich-Ebert-Gymnasium. In einer gemeinsamen Aktion von der SV sowie den Fachbereichsleitungen II und III wurde er als Vorsitzender der Scientists for Future Frankfurt eingeladen, um über den aktuellen Stand der Klimakrise und die neuesten technischen Entwicklungen zu sprechen.

Zu Beginn seines Vortrags stellte Dr. Becherer die drängenden Fragen zur Klimakrise:

Ist die Klimakrise real? – Ja!
Ist ein Weiterso möglich? – Für mich ja, für alle nachfolgenden Generationen nein.

Anhand aktueller wissenschaftlicher Daten werde die Situation sogar noch dramatischer dargestellt als vor fünf Jahren.

Dr. Becherer erklärte dem Publikum, bestehend überwiegend aus Oberstufenschüler:innen, interessierten Lehrkräften und der Öffentlichkeit, seine größten Ängste: Ein Schmelzen des Eisschildes in der Arktis und die verstärkte Freisetzung von Methan durch das Auftauen des Permafrostbodens seien sehr gefährlich und irreversibel.

Er führte weiter aus, dass sich die Situation aus wissenschaftlicher Sicht derzeit sehr schlecht darstelle. Die internationale Staatengemeinschaft tue nicht genug, um den nachfolgenden Generationen ein sicheres Leben auf der Erde zu gewährleisten. Einige der heute lebenden Menschen seien bereits jetzt von den Auswirkungen betroffen.

Naturkatastrophen, Klimamigration und die Aufgabe ganzer Ortschaften – etwa aufgrund steigender Meeresspiegel oder extremer Temperaturen – würden signifikant zunehmen.

Daher sei es dringend notwendig, dagegen etwas zu unternehmen.

Laut Dr. Becherer sind die Nutzung erneuerbarer Energien, E-Mobilität und die Nutzung von Umweltwärme wichtige Mittel, um die Klimakrise abzumildern. Atomkraft sei nicht geeignet, den Klimawandel zu stoppen und habe in den letzten Jahren nur einen geringen Anteil an der deutschen Energieproduktion ausgemacht. Wasserstoff sei aufgrund der schwierigen Transportmöglichkeiten zwar nicht für eine umfassende Nutzung geeignet, werde aber dennoch eine Rolle spielen.

Dr. Becherer hob hervor, dass fast die Hälfte unseres Energieverbrauchs in den Haushalten durch das Heizen verursacht wird.

Abschließend rief er die Anwesenden dazu auf, ihren Teil zur Abwendung der Klimakrise beizutragen. Er appellierte, alle Informationen stets zu überprüfen und Quellen kritisch zu hinterfragen, besonders wenn über 99% der Fachwissenschaft von den Folgen und Lösungen der Klimakrise überzeugt sind. Man sollte auf die Wissenschaft hören und entsprechend handeln.

Im Anschluss an den Vortrag ging Dr. Becherer auf die Fragen aus dem Publikum ein. Einige Schüler:innen diskutierten noch intensiv mit ihm über eine klimafreundliche Mobilitätsgestaltung. Die Schule freut sich sehr über die Arbeit der Scientists for Future. Mit Spenden der Teilnehmenden wurde die ehrenamtliche Tätigkeit des Vereins und seiner Mitglieder gefördert.