Am vergangenen Dienstag hatte die Klasse 6d des Friedrich-Ebert-Gymnasiums die einmalige Gelegenheit, eine Orchesterprobe des renommierten Frankfurter Opern- und Museumsorchesters zu besuchen.
Die Schülerinnen und Schüler waren voller Vorfreude, als sie sich früh am Morgen am Mühlheimer Bahnhof trafen, um mit der S-Bahn nach Frankfurt zu fahren. Nach einem kurzen Fußmarsch erreichte die Gruppe unter der Führung von Musiklehrerin Bärbel Ohlig die Oper, wo sie herzlich von Opernpädagogin Iris Winkler empfangen wurde.
Nun hieß es zunächst einmal Treppensteigen, um zur sogenannten „Übungsbühne 2“ zu gelangen. Dort standen für den begleitenden Workshop bereits ein Rednerpult und wie das Orchester kreisförmig angeordnete Stuhlreihen, auf welchen zunächst Platz genommen wurde. Nun erhielten alle eine farbige Karte mit einem Instrument. Die Anordnung der Instrumentengruppen wurde nun erklärt. Anschließend ging es daran, „die Instrumente“ zu stimmen. Zum Stimmen der Instrumente, so lernten die Schülerinnen und Schüler, richten sich alle nach der Oboe, die ein „a“ vorgibt. So wurde nun Jakob, der auf dem Platz der Oboe saß, abverlangt, für die anderen den Ton anzugeben. Alle Schülerinnen und Schüler passten sich dem vorgegebenen Ton an. Nun sollten alle gemeinsam das ihnen zugeordnete Instrument pantomimisch zu einem Musikstück vom Band spielen. Die Streicher deuteten gefühlvolle Bewegungen, die über die Saiten glitten, an und die typischen Bewegungen der Posaune erkannte vermutlich jeder. Die Kinder lernten dabei, dass im Orchester alle Instrumente gemeinsam funktionieren. Anschließend erhielten die einzelnen Instrumentengruppen unterschiedliche Aufgabe, wie z. B. die Geiger, die sich gemeinsam ein Lied aussuchen sollten, welches sie mit ihren imaginären Geigen gemeinsam fideln sollten. Als Bogen diente ihnen ein einfacher dünner Holzstab.
Nachdem die Gruppen ihre eingeübten Aufgaben vorgetragen hatten, kamen noch zwei Mitglieder des Orchesters zu ihnen und stellten sich ihren Fragen. Zunächst ein Querflötist und anschließend eine Cellistin. Nachdem alle Fragen der Klasse beantwortet waren, gab es den Wunsch beide mal ein kleines Stück zusammen spielen zu hören. Auch diesem Wunsch kamen die Musiker gerne nach, wofür sie dann auch gebührenden Applaus von der Gruppe ernteten. Erstaunt waren die Schülerinnen und Schüler über den z. T. sehr hohen Wert der Musikinstrumente, die schon den Wert eines Autos oder einer kleinen Wohnung haben könnten. Das Cello, berichtete die Spielerin, sei z. B. aus dem Jahr 1703 – sei also richtig alt und schon daher sehr wertvoll. Die Cellistin meinte weiter, dass man da schon gut drauf aufpassen müsse. Viele Instrumente sein auch entsprechend hoch versichert. Beiden Musikern gemeinsam ist, dass sie bereits im Alter von 8 Jahren begannen, ein Instrument zu spielen.
Für die Probe ging es dann im Operngebäude noch mehr Treppen hinauf in einen entsprechend großen Saal, in dem die Musiker des Orchesters bereits jeder für sich einige Passagen übten. Die Probe begann nach einer herzlichen Begrüßung der Besuchergruppe. Eingeübt wurden Passagen aus der 6. Sinfonie von P. Tschaikowski „Pathétique“, die am Wochenende in der Alten Oper vor Publikum zu Gehör gebracht wird.
Die Schüler waren fasziniert von der Vielfalt der Instrumente und verhielten sich mucksmäuschenstill. Auch die Harmonie, die zwischen den Musikern herrschte, beeindruckte.
Im Anschluss an die Probe begab sich die Gruppe noch einmal zurück auf die Übungsbühne 2 und die Schülerinnen und Schüler hatten Gelegenheit, der Pädagogin Fragen zu stellen und zu erzählen, was sie während der Probe beobachtet hatten. Dabei kam das Gespräch auch auf den Dirigenten Thomas Guggeis, der mit seinen 31 Jahren noch recht jung, aber bereits sehr erfolgreich sei. Er habe bereits zu seiner Schulzeit erste Ensembles geleitet. Mit neuen musikalischen Eindrücken im Gepäck machte sich die Klasse gut gelaunt wieder auf den Weg zurück nach Mühlheim.
Es bleibt zu hoffen, dass die Oper Frankfurt sich auch weiterhin dafür einsetzt, junge Menschen für die Welt der klassischen Musik zu begeistern und ihnen wertvolle Erfahrungen zu bieten. Wir freuen uns auf weitere spannende Projekte und Besuche in der Zukunft!